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Gesundheitszentrum Glantal - Abteilung Sprachheilzentrum Meisenheim

Die Person als Mittelpunkt des Denkens und Handelns

Im Sprachheilzentrum Meisenheim werden seit 1967 Kinder und Jugendliche mit Sprach-, Sprech- und Kommunikationsstörungen in familiären Wohngruppen stationär behandelt. Unser therapeutischer Ansatz basiert auf der Grundhaltung, dass das Kind/der Jugendliche (Ki/Ju) als Person im Mittelpunkt des Denkens und Handelns steht (Prinzip der Wertschätzung). Dabei orientieren wir uns am individuellen Entwicklungsstand des Kindes. Die persönliche, positive Beziehungsgestaltung ist die Basis für den erfolgreichen Aufbau stabiler Sprachkompetenz und die Bereitschaft des Ki/Ju, das eigene nonverbale und verbale Kommunikationsverhalten dauerhaft verändern zu wollen.

Der therapeutische Prozess - Vom sprachlichen Rückzugsverhalten zu mehr Kooperationsbereitschaft

Bei selektivem Mutismus entwickelt der Therapeut gemeinsam mit dem Ki/JU schrittweise Wege aus dem sprachlichen Rückzugsverhalten hin zu mehr Kooperationsbereitschaft. Der therapeutische Prozess ist charakterisiert durch die ständige Reflexion und Bewusstmachung bereits erreichter Therapieschritte und das Aushandeln der nächsten Ziele. Unterstützend wirken vor allem:

  • das stationäre Setting, durch das ungünstig verfestigte Strukturen aufgebrochen werden können
  • Entlastung vom Besuch öffentlicher Schulen, durch ein individuell auf das Ki/ Ju zugeschnittenes schulisches Förderkonzept
  • die Gruppendynamik und das Lernen am Modell: durch das Zusammenleben mit anderen kommunikationsbeeinträchtigten Ki/Ju mit jeweils unterschiedlichem Therapiestand/Kommunikationsverhalten
  • tiergestützte Interventionen, u.a. zur Unterstützung auf neuropsychologischer Ebene
  • ständige Generalisierung des in der Therapie etablierten Kommunikationsverhaltens durch therapeutische und cotherapeutische Begleitung in Realsituationen
  • verhaltenstherapeutische Elemente zur Verstärkung positiven Verhaltens

Die Einbeziehung des sozialen Umfeldes und der Austausch mit den Fachkräften legen die Basis

Grundlegend sind die Einbeziehung des sozialen Umfeldes durch regelmäßige Elternkontakte, Hausbesuche, Schulbesuche, sowie der Austausch mit involvierten Fachkräften. Von Anfang an wird der Therapieprozess für alle Beteiligten offen gelegt (Prinzip der Transparenz), was auch für das Ki/Ju einen Schutz vor Überforderung oder Bloßstellung darstellt. Uns ist es wichtig herauszustellen, dass der Entwicklungsprozess auch nach der Entlassung aus der stationären Behandlung noch nicht abgeschlossen ist und falls erforderlich durch nachsorgende Kontakte begleitet werden kann. Ab 1. Oktober 2016 werden die älteren Ki/Ju mit selektivem Mutismus (13 – 18 Jahre) in der Außenstelle in Bad Kreuznach therapeutisch betreut. Dies ermöglicht ein größeres Angebot an Belastungsproben durch die attraktivere Infrastruktur der Stadt. Für jüngere Kinder ist weiterhin der Standort Meisenheim vorgesehen.